Hintergrund und Abschaffung

Die Gasspeicherumlage wurde 2022 als Kriseninstrument eingeführt, um die Versorgungssicherheit durch die strategische Befüllung von Gasspeichern zu gewährleisten. Die Kosten dafür wurden über die Umlage auf alle Gas-Endverbraucher umgelegt. Der nun vorliegende Gesetzentwurf beendet diese Praxis zum 1. Januar 2026. Künftige Kosten für Speichermaßnahmen werden bis zum Auslaufen der gesetzlichen Regelung am 31. März 2027 direkt aus Bundesmitteln finanziert.

Finanzielle Auswirkungen für die Industrie

Die Abschaffung führt zu einer direkten und planbaren Einsparung von 2,89 €/MWh bei den Gasgesamtkosten. Für ein Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 100 GWh bzw. 100.000 MWh entspricht dies einer jährlichen Netto-Entlastung von 289.000 €. Der Gesetzentwurf stellt sicher, dass diese Entlastung transparent und vollständig an die Endkunden weitergegeben wird, indem er eine entsprechende Vorschrift im Energiewirtschaftsgesetz (§ 40 Abs. 3 EnWG) ergänzt.

Indirekte Effekte auf den Strommarkt

Neben den direkten Gaskosteneinsparungen gibt es auch positive Auswirkungen auf den Strompreis. Nach dem Merit-Order-Prinzip bestimmt oft das teuerste Kraftwerk – derzeitig häufig ein Gaskraftwerk – den Strompreis. Da durch den Wegfall der Umlage die Betriebskosten dieser Kraftwerke sinken, können sie ihren Strom günstiger anbieten. In den Stunden, in denen sie den Marktpreis setzen, kann dies zukünftig zu einem insgesamt niedrigeren Strompreis für alle führen.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Industrielle Energieverbraucher sollten ihre Gasrechnungen in 2026 überprüfen, um sicherzustellen, dass der Wegfall der Umlage korrekt berücksichtigt wurde. Die Budgetplanung für 2026 kann bereits jetzt um die feststehenden Einsparungen angepasst werden. Zudem empfehlen wir, ggf. die Strom-Beschaffungsstrategie für 2026 anzupassen. So könnte es vorteilhaft sein, einen größeren Anteil des Strombedarfs am Spotmarkt zu beschaffen, um von den potenziell sinkenden Preisen durch den Merit-Order-Effekt zu profitieren.

Projizierte jährliche Netto-Einsparung