EEG-Umlage 2022 sinkt sehr deutlich
Die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms in Deutschland sinkt im kommenden Jahr 2022 sehr deutlich ab. Laut den Übertragungsnetz-betreibern Netztransparenz > EEG > EEG-Umlagen-Übersicht soll die EEG-Umlage von derzeitig 6,500 ct/kWh auf 3,723 ct/kWh für 2022 ab-sinken. Dies bedeutet eine Strompreissenkung nur isoliert in diesem Kostenblock gesehen von fast 28 €/MWh. Mit anderen Worten bezahlt ein B2B Kunde mit einem Jahresverbrauch von 10 GWh p.a. eine rund 278.000 Euro geringere EEG-Umlage in 2022.
Die wesentlich niedrigere EEG-Umlage 2022 ist allerdings keine Antwort unserer Bundesregierung auf die dramatisch gestiegenen Energiepreise, sondern ergibt sich aus der geringeren Fördernotwendigkeit der EEG-Anlagen. Dies hat zum einen etwas mit den gestiegenen Börsen-/Vermark-tungspreisen zu tun und zum anderen, dass eine nennenswerte Anzahl von EEG-Anlagen aus der staatlichen Förderung gefallen ist.
Der Effekt der niedrigeren EEG-Kosten für 2022 wirkt bei den Industrie- und Geschäftskunden allerdings nur bedingt. Auf der einen Seite ist die energieintensive Industrie zum Teil sowieso schon vorher EEG befreit gewesen. Auf der anderen Seite sind die Energiebeschaffungskosten in den letzten 12 Monaten dramatisch angestiegen. So kostete z. B. das Base 2022 an der Strombörse EEX in Leipzig Anfang des Jahres ca. 50 €/MWh, mittlerweile liegen die Einkaufspreise bei ca. 130 €/MWh, Tendenz weiter steigend. Das bedeutet aktuell eine Preissteigerung von satten + 160 % bzw. + 80 €/MWh. Insofern wird die Reduktion der EEG-Umlage wohlwollend zur Kenntnis genommen, lindert aber nur bedingt die aktuellen Stromkostensteigerungen ab.